
Net-Apax Prebiotic-Reinigungsmaske
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Akne ist eines der häufigsten Hautprobleme – etwa 90 % der Menschen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Während viele Akne mit Teenagern assoziieren, hat sich unser Verständnis dieser Erkrankung in den letzten 10–15 Jahren deutlich weiterentwickelt. Heute wissen wir: Akne kann Menschen jeden Alters und Hauttyps betreffen und ist häufig chronisch sowie vielschichtiger als früher angenommen.
Früher wurde Akne vor allem als jugendliches Phänomen angesehen, bedingt durch hormonelle Veränderungen – insbesondere bei Jungen. Heute zeigt sich, dass viele Menschen noch in ihren 20ern, 30ern und 40ern unter Akne leiden. Dabei variiert die Ausprägung je nach Hauttyp: Menschen mit dunkleren Hauttönen sind häufiger von schwerer Akne betroffen. Auch kulturelle und umweltbedingte Faktoren spielen eine Rolle: In Ländern mit aggressiver Hautreinigung tritt tendenziell stärkere Akne auf, während in Regionen mit weniger Reinigungsfokus mildere Formen überwiegen. Studien zeigen, dass Akne stark mit westlicher Ernährung und Lebensweise zusammenhängt.
Genetik, Hormonhaushalt, Hautempfindlichkeit, Immunsystem, mentale Gesundheit – all diese Faktoren beeinflussen Akne. Zwar begünstigt eine familiäre Vorbelastung das Risiko, doch allein erklärt sie die Erkrankung nicht. Androgene Hormone regen die Talgproduktion an, doch entscheidend ist auch, wie sensibel die Haut darauf reagiert. Akne gilt heute als Psychodermatose – Stress und psychisches Wohlbefinden beeinflussen sie stark. Nicht selten verbessert sich Akne parallel zur Behandlung von Depressionen – selbst ohne Anpassung der Hautpflege.
Akne entsteht tief in der Talgdrüse-Haarfollikel-Einheit. Übermäßige Talgproduktion, veränderte Talgzusammensetzung und Bakterienwachstum führen zu Entzündungen und verstopften Poren. Früher dachte man, Propionibacterium acnes sei der Übeltäter – heute wissen wir: Cutibacterium acnes schützt die Haut durch Antioxidantien. Wird jedoch zu viel Talg produziert, entstehen aggressive Biofilme, die Entzündungen verschärfen.
Frühere Therapien setzten auf radikale Talgunterdrückung – mit Nebenwirkungen wie trockener, gereizter Haut. Moderne Ansätze regulieren Talg sanft, stärken das Hautmikrobiom mit Prä- und Probiotika und unterstützen die Hautbarriere, z. B. mit Niacinamid. Retinol bleibt ein wirksamer Inhaltsstoff zur Talgregulierung und Zellerneuerung, ist aber in der Schwangerschaft nicht geeignet. Pflanzliche Alternativen wie Stammzellen oder Avocado-Extrakte bieten ähnliche Vorteile ohne Risiko.
Zucker reduzieren, weniger Milchprodukte und rotes Fleisch, fermentierte Lebensmittel: Eine darmfreundliche, entzündungshemmende Ernährung kann das Hautbild deutlich verbessern. In Kombination mit sanfter, mikrobiomfreundlicher Pflege, Stressmanagement und ausreichend Schlaf bildet sie die Basis erfolgreicher Aknebehandlung.
Akne ist behandelbar – aber nicht über Nacht. Wer Hormone, Mikrobiom, Ernährung und Psyche gemeinsam berücksichtigt, kann nachhaltige Verbesserungen erzielen. Geduld ist gefragt: Zwei bis sechs Monate braucht es oft für sichtbare Resultate. Mit einem ganzheitlichen Ansatz lässt sich die Haut regenerieren – ganz ohne übermäßige Härte.
Written by: Dr Tiina Meder